Limbo
Tom Król

ERÖFFNUNG:
Samstag 14 März 2020
19 — 22 Uhr

GEÖFFNET:
15 März — 31 Mai 2020


 

Einen virtuellen Ausstellungsrundgang mit dem Künstler per Video finden Sie unter Tom Król – Limbo auf unserem Vimeo Account. 

Eröffnung: 14. März 2020, 19 Uhr
Begrüßung: Dr. Werner Dohmen, Vorstandsvorsitzender NAK
Einführung: Maurice Funken, Direktor NAK

Der NAK Neuer Aachener Kunstverein freut sich mit Limbo die erste institutionelle Einzelausstellung des Künstlers Tom Król präsentieren zu dürfen.

Der Maler Tom Król stellt eine mehrteilige Serie aus defragmentierten Gesichtern vor, die auf unebene – da assemblierte, in Ebenen geschichtete und damit durch sich selbst auf das Material als auch den Prozess des Malens verweisende – Leinwand gebracht individuelle Appropriationen aus Comic, Werbung und Street Art nutzen. Symbole und Chiffren, dem Alltag entnommen und bewusst entrückt, für das eigene Archiv und persönliche Bildgedächtnis als erinnerungswürdig erachtet und gesammelt. Dort warten sie, lauern, dekontextualisierte Information, die es auf der Leinwand zu rekontextualisieren, -definieren und -imaginieren gilt.


Tom Król bezieht den Ausstellungsraum und dessen ihm eigene Architektur stets gekonnt in das Konzept der Präsentation ein. Vor undefinierter, beinahe monochrom-weißer Kulisse depiktierte Zeichen und Gesten formen unvollständige Gesichter auf der Leinwand. Augen, Nase, Mund, angedeutet mit leichtem Strich vor farbiger Fläche. Die maskenartig anmutenden Köpfe blicken in den Ausstellungsraum hinein, umgeben den Betrachter, versuchen stumm eine Kommunikation mit ihm aufzubauen. Ihr unausweichlich-fordernder und niemals im Schlafe versiegender Blick stets auf dem Betrachter weilend, eine nimmer endende Konfrontation, ein Gefühl von Unbehagen langsam herauf beschwörend. Aushalten als Aufgabe. Aber andererseits auch wahrhaftiges Interesse, eine willkommene Einladung, aufrichtiger Wille zum Austausch, gebrochen durch und in Frage gestellt in den Möglichkeiten des Mediums der Malerei. Ein ironischer Zwiespalt der Króls Werken innewohnt.


Auch unter den einzelnen Arbeiten entspinnt sich ein dialogisches, wenn auch abermals nonverbales Geflecht im Raum. Wie anstrengend es sein muss, in dieser aufmerksamen Gesellschaft zu bestehen. Und auch: wie bereichernd. Der Besucher mittendrin. Malen als Kommunikation. Bereits im Atelier bedingen sich die Arbeiten in ihrer Genese wechselseitig, der Prozess des Malens ist nicht an ein Werk gebunden, die Fragestellungen und Ideen wechseln die Bildträger spielerisch und kehren ebenso leichtfüssig zu ihnen zurück. Der Künstler mittendrin. Malen als kommunikativer Prozess.

Tom Król wurde 1991 in Köln in geboren. Er studierte an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach, war Gaststudent an der Kunstakademie in Düsseldorf sowie der Académie Royale des Beaux-Arts de Bruxelles. Er lebt und arbeitet in Köln.