OLIVER HEINZENBERGER

GEÖFFNET:
20 Dezember — 18 Januar 2012

Der Begriff Menschen-Schmu wurde von den Künstlern Oliver Heinzenberger und Stephen Suckale ausgedacht und beschreibt Kunstwerke mit handwerklichem Charakter, oft auch herablassend als Kunsthandwerk oder Bastelkunst benannt. Die Auswahl von natürlich abbaubaren Materialen wie Lehm, Stroh, Nüsse, Erbsen und Kastanien sowie ihre technische Verarbeitung wie Basteln, Töpfern oder Schnitzen werden oft belächelt und weit unter den heutzutage üblichen Techniken und Materialen gewertet. Der Begriff Menschen-Schmu wird von den Künstlern jedoch nicht wertend sondern neutral genutzt.

Die speziell für den NAK. Neuer Aachener Kunstverein entwickelte Skulptur von Oliver Heinzenberger ähnelt einer für Veranstaltungen üblichen Traverse-Konstruktion. Diese Konstruktionen entstehen meist kurz vor Konzerten und Straßen-Festen und sind sehr schnell ambulant aufgebaut. Die Konstruktionen folgen keinerlei ästhetischer Regeln. Der Nutzen hat hier oberste Priorität. Oliver Heinzenberger begeistert sich seit mehreren Jahren für Baukonstruktionen und jegliche Arbeiten, die von Baufirmen erledigt werden. Die Eingriffe in die Umwelt könnte man mit großen Land-Art Projekten vergleichen.

Bühne mit Menschen-Schmu steht nun im NAK und wartet auf das nächste große Event. Die stets beleuchtete Arbeit ist für Besucher in der gesamten Zeit durch die großen Fenster des Anbaus sichtbar. Sie scheint die im Anbau quadratisch angebrachten Lichtröhren zu stützen. Bei genauerem Hinschauen zeigt  die technisch korrekte Konstruktion Unstimmigkeiten und kleine Fehler (Menschen-Schmu). Diese systematischen Eingriffe in die serielle Produktion der Traversenstücke sind zufällig und chaotisch.

Die Arbeit ist vom 20. Dezember bis zum 10. Januar 2012 von außen zu besichtigen, ab dem 10. Januar auch von innen. Das Projekt von Oliver Heinzenberger wurde von Julia Jung für den NAK eingeladen.

 

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