ELKE WERCHAN

ERÖFFNUNG:
Dienstag 24 April 1990
20 Uhr

GEÖFFNET:
24 April — 20 Juni 1990

Arbeiten in Glas und Metall

“Die im Kabinett des Neuen Aachener Kunstvereins (Café Kunstpause) ausgestellten Objekte sind Teil einer Arbeit, bei der der Vorgang des Entwerfens, d.h. gerade auch das Experimentieren mit der für mich zunächst ganz neuen und unbekannten Kombination von Glas mit Metall, die im Schmelzprozess in Verbindung treten, im wesentlichen die bildnerischen Untersuchungen bestimmt.

Beim Erforschen und Experimentieren dieser beiden unterschiedlichen Materialien Glas und Metall in ihrer Verbindung, entwickelt sich ein Spiel, dessen Reiz darin besteht, mal das Metall vom Glas sich umschließen zu lassen, mal das Glas vom Metall. So wird zum einen das Glas als konservierendes, einschließendes, zugleich aber durchscheinendes, transparentes Medium eingesetzt, wobei besonders auch der Kontrast von konserviertem Inneren und aus dem Glas herausragenden, durch den Hitzeprozess verwittert erscheinendem Äußeren, reizt, zum anderen das Metallgewebe als ein das Glas verschließendes, teilweise vom flüssigen Glas getränkt, wobei das Durchscheinende des Glases und Metallgewebes erhalten bleibt.

Die Eigenart – das Eigenartige – des Brennprozesses, das Schmelzen des Glases und die Oxidation der Metalle, die miteinander in Verbindung treten, ist in den Bildungsprozess miteinbezogen, weil sich durch Organisieren und Kombinieren der beiden unterschiedlichen Materialien und Verfahrensweisen immer wieder eine eigenständige Bildform entwickeln lässt.

Die ausgestellten Arbeiten zeigen die unterschiedlichen Stationen meiner bildnerischen Überlegungen und Untersuchungen – Objekte, die in dem Zeitraum eines Jahres 1989/90 entstanden.

Ebenso sind die fotografischen Arbeiten aus dem Jahr 1988 Zeugnisse einer Auseinandersetzung mit den Techniken und Mitteln der Fotografie, um mit diesen über das Reproduktive hinaus, gerade auch in der unüblichen Anwendungsmethode, z.B. durch die irreguläre Projektion, neue Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Denn für mich sind die Dinge ein Vorwand, um damit zu entdecken und zu bauen und innerhalb ihrer Struktur meine Experimente zu betreiben.”

Elke Werchan