FIONA BANNER

GEÖFFNET:
17 Februar — 14 April 2002

Fiona Banner befasst sich in Wandarbeiten, Skulpturen und raumgreifenden Installationen mit dem Phänomen Text. Sie schreibt Texte und bringt sie auf das Format von Wandtafeln, die in Handschrift oder strenger Typografie Berichte, Erzählungen oder filmische Darstellungen zeigen. Bildräume werden durch Texträume ersetzt, wobei Betrachter mitunder endlos scheinende Zeilenläufe lesen, deren Inhalte sich zunächst nur fragmentarisch und assoziativ erschließen.

Es werden Inhalte vermittelt, deren Vertextlichung riskant und gewagt erscheint, z.B. Szenen aus dem Vietnam-Film “Apocalypse Now” (“THE NAM” 1997) oder aus pornographischen Filmen (Serie “Arsewoman” 2000-2002), die Banner in Sprache nacherzählt. Die Bedeutung von öffentlichem und privatem, fremdem und eigenem, persönlichem, heimlichem, unterschwelligem, unterbewußtem, exzessivem Text wird offenbar bis hin zum Merkmal der Unlesbarkeit oder der Auslassung.

Auf den beiden Etagen des NAK sowie im Außenraum wird Fiona Banner neue Wand- und Raumobjekte aus den Jahren 2000-2002 zeigen. Die Ausstellung beginnt im Park mit einer Serie von 5 schwarzen “Full Stops”, i.e. aus Metall hergestellten übergroßen typographischen Satzpunkten, die in einer Höhe von je ca. 100 bis 120 cm auf dem Rasen vor dem NAK platziert werden. Ihre an Minimal Art erinnernde Abstraktheit wird in den Ausstellungsräumen sowohl durch visuelle Arbeiten als auch durch eine ganz neue Toninstallation in hintergründige Inhalte überführt.

Der NAK hat für seine erste Einzelausstellung im neuen Haus die britische Künstlerin Fiona Banner eingeladen. Fiona Banner (*1966 Merseyside/GB, Studium Kingston Polytechnic, London, und Goldsmiths College, London) lebt und arbeitet in London. Sie war in den vergangenen Jahren in zahlreichen Ausstellungen in Europa und den USA präsent, in Deutschland u.a. in der Berlin Biennale 2001, und wird nun mit dem Projekt im NAK erstmalig im Rheinland umfassender vorgestellt. Die Fotos der Homepage wurden von Wilhelm Schürmann gemacht.

Fiona Banners Projekt im NAK und ihre Ausstellung im DCA, Dundee werden in einer Publikation dokumentiert, Erscheinungstermin Herbst 2002. Für ihre Ausstellungen im NAK und DCA wurde Fiona Banner für den Turner Prize nominiert