The Epic
Pola Sieverding

ERÖFFNUNG:
Samstag 2 April 2016
19 — 22 Uhr

GEÖFFNET:
3 April — 5 Juni 2016

Die Ausstellung ‚The Epic’ zeigt eine Auswahl fotografischer Arbeiten aus der Serie ‚Arena’, in denen Pola Sieverding die Beziehung zwischen Dokumentation und Inszenierung hinterfragt. Der Titel ‚The Epic’, sprich ‚Das Epos’, verweist bereits auf bildübergreifende visuell-narrative Handlungsstränge, die bestimmten Regularien zu unterliegen scheinen, vergleichbar mit der Textstrukturierung über das Versmaß.

In Pose, Kostüm und Choreografie stellt die Künstlerin eine Ikonografie des Wrestlings heraus, hinterfragt damit aber zugleich die Validität der Narration, des Bildes im Allgemeinen und der Fotografie im Besonderen. Für die Ausstellung im NAK entsteht überdies die Filmarbeit ‚The Epic’. In ihr wird dem kinematografischen Vokabular von präziser Kameraführung und kontrastreicher Montage besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Dabei wird die formalistische Ästhetik der nackten Oberkörper der Boxer vor dunklem Hintergrund akzentuiert, zeitgleich bezieht der Gebrauch von Slow-Motion-Technik den Betrachter förmlich in das Geschehen mit ein.

Pola Sieverding arrangiert einem Ateliercharakter entsprechend ihre Fotoarbeiten zu räumlichen Ensembles. Indem sie Fotografien skulptural vor eine Wandfläche stehend positioniert, wird die räumliche Begrenzung der Wände über das Medium des fotografischen Murals gänzlich okkupiert, so dass Dreidimensionalität und Erzählung einem Relieffries gleich antizipiert werden können. Mit der in der oberen Ausstellungsebene platzierten Tribünenarchitektur wird zudem ein konkreter Verweis auf den Schauplatz sportlicher Wettkämpfe und ihrer historischen Konnotation gegeben

Mit der Ausstellung ‚The Epic’ übersetzt Pola Sieverding die Inszenierung des mythologischen Kampfes in einen zeitgenössischen Diskurs um Fragen und Strategien einer medial-ästhetischen Wahrnehmung von Körper, Geschlecht und letztlich Identität.

 

Ausstellungsansichten NAK © Fotos: Klaus Mettig / © Pola Sieverding; Courtesy Anna Jill Lüpertz Gallery, Berlin