hang harder
LENA HENKE

ERÖFFNUNG:
Samstag 4 Februar 2012
19 Uhr

GEÖFFNET:
5 Februar — 22 April 2012

Der NAK. Neuer Aachener Kunstverein präsentiert die Ausstellung HANG HARDER von Lena Henke, die erste institutionelle Einzelausstellung der Künstlerin.

HANG HARDER ist der erste Teil einer konzeptionell verknüpften Doppelausstellung, die nach dieser Präsentation im Juni 2012 im Kunstverein Oldenburg fortgeführt wird. An beiden Orten entstehen raumspezifische Ausstellungen, die in einem gemeinsamen, stark verlangsamten und gedehnten Produktionsprozess realisiert werden und der Vorstellung von ,work in progress’ folgen.

Lena Henke bearbeitet für die Ausstellung Holzplatten mit Teerpappe und Epoxidharz und positioniert diese an den Wänden der beiden rechteckigen, übereinander liegenden Ausstellungsräume. Die vor Ort produzierten Objekte werden zu räumlichen Strukturen, Abformungen, Verschalungen und Dopplungen der Architektur. Sie rücken in die Ecken und vor Öffnungen wie Fenster und Türen der Räume und erwecken den Eindruck eines aufgesprengten Sockels, an den Rand des Raumes gedrängt. Die Idee eines großen, invertierten Kubus wird angedeutet, deren spiegelnde Oberfläche nach innen gekehrt und begehbar ist. Erst im Zusammenspiel mit dem Raum wächst eine überdimensionierte Skulptur.

Mittels der Positionierung des Materials innerhalb der Architektur verschiebt Lena Henke das Verhältnis von der skulpturalen Arbeit hin zu Präsentationsmodulen und Displays. Die Positionierung der Platten innerhalb der Architektur des NAK folgt der Funktion verbindender Bausteine. Die Verwendung der Teerbahnen und das Modell des invertierten Sockels, reduziert auf die Farben Schwarz und Weiß, einer Black Box im White Cube, eröffnet vielfältige Bezüge zum Verhältnis von Innen und Außen, Display und Kunstwerk. Vor dem Hintergrund post-minimalistischer und institutionskritischer Überlegungen geht es der Künstlerin weniger um eine theoretisierende Problematisierung als um eine konkrete Produktion und Verwendung von Materialien und eine Aufteilung und Verlagerung von Produktionsprozessen. Die Materialität bricht dabei die konzeptuelle Strenge der Installation.

Lena Henke (*1982) hat an der Städelschule Frankfurt am Main bei Ayse Erkmen, Martha Rosler und Michael Krebber und an der Glasgow School of Fine Art studiert. Sie lebt in Frankfurt am Main und New York.

Neben der Ausstellung am NAK wird es 2012 Einzelpräsentationen am Kunstverein Oldenburg sowie bei der Galerie Real Fine Arts, New York geben. Zur Zeit ist Lena Henke ebenfalls Teil einer Gruppenausstellung im Kunst Raum Riehen, Basel. 2011 war Henke Stipendiatin bei Air Antwerp, Belgien. Bisherige Einzelausstellungen: „Schlagen im Stall”, Galerie Parisa Kind, Frankfurt am Main (2011), „Wir über uns”, Galerie Neue Alte Brücke, Frankfurt am Main (2011) sowie folgende Gruppenausstellungen: „Where language stopps”, Wilkinson Gallery, London, „KW69#3 Kalte Gesellschaft” (eingeladen von Judith Hopf), KW Institute for Contemporary Art, Berlin (beide 2011), „Placed in the Heat of the Night”, Förderpreis des Westfälischen Kunstvereins, Münster, „Another Romance”, The 2010 New Wight Biennial, UCLA, Los Angeles (beide 2010).

Eine begleitende Publikation, großzügig gefördert von der West LB, erscheint in den kommenden Monaten und wird gemeinsam mit Mousse Publishing verlegt.

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Foto: Simon Vogel